Da ist sie wieder! Die Schlüsselblume - jedes Jahr aufs Neue. Welch ein Segen und welche Freude!
Die Schlüsselblume schließt uns den Frühling auf mit ihrem lichten Wesen, das so mit der Zeit in der sie erscheint zu tun hat. Aus dieser Betrachtung erschließen sich Elemente ihrer heilsamen Kräfte:
Die Echte Schlüsselblume (Primula veris) ist eine essbare Heilpflanze des Frühlings. Sie steht am Übergang des ausgehenden Winters: Sie hilft mit, den Winter, die Dunkelheit abzulegen und wieder lichter und freier zu werden. Ich denke dabei an Festsitzendes in Nase, Nebenhöhlen und Bronchien, das u.a. durch die Saponine in den Wurzeln leichter ausgeworfen wird.
Die Schlüsselblume öffnet das Jahr. Sie ist ein Kind dieser Zeit der Erneuerung und der Frühjahrskuren. Die Erde erwärmt sich wieder. Die Landschaft wird hier oben auf fast 1000m Höhe durch die Schneeschmelze und den lauen Wind neu belebt. Die Wiese am Waldrand, die ich von meinem Schreibtisch aus sehen kann, wird Ende April ganz lic...
Der Gundermann blüht... das Erdreich erwacht und erwärmt sich, die Luft voll Vogelgesang: der Frühling ist da!
Der Gundermann - auch Gundelrebe genannt - ist eine essbare und heilsame Pflanze des Frühlings. Sie ist mit ihrem vierkantigem Stängel, den duftenden Blättern und lieblichen Lippenblüten eine Verwandte unserer Küchen- und Gewürzkräuter wie z.B. Lavendel, Salbei, Rosmarin, Dost, Thymian, Minze usw.
Im Unterschied zu diesen zeugt sie aber von der Kraft der sich erneuernden Erde. Der Duft ist aromatisch-erdig, warm-erdverbunden, zur Blütezeit auch etwas fruchtig. Wir lieben ihn sehr! Unser Sohn hat als Baby - kaum, dass er etwas halten konnte, strampelnd und vor Freude glucksend - die Triebe in seinen klitzekleinen Fingerchen gehalten - das vergesse ich nie!
Im Geschmack ist die Gundelrebe aromatisch-herb, etwas "metallisch" und kühl-trocken. Die Blättchen sind sehr samtig unter den zart fühlenden Fingern.
Der Gestus der Pflanze ist besonders: Sie rankt wie Efeu (frz. lierre ...
“Eines und doch dreifach” oder “Die dreifache Natur des Holzes”
Holz ist ein “Ding der Natur”. Es ist eines und auch dreifacher Natur. Ich versuche nun sehr präzise den Vorgang, den ich schon tausendfach erlebt habe, mit Wortbildern zu vermitteln. Das erscheint manchem vielleicht befremdlich, sind wir doch wenig gewohnt auf diese Weise im “Lichte der Natur” zu lesen. Wie also sind die drei philosophischen Prinzipien im Holz?
Erst der Vorgang des Zündens führt zur allmählich immer rascheren Scheidung der stofflichen Ausdrucksformen und zum Hervortreten der sinnlich wahrnehmbaren Prinzipien. Ins Feuer schauend, können wir alle drei Ausdrucksformen zur gleichen Zeit wahrnehmen. Hier muss ich sie aber nacheinander beschreiben.
Ich sehe die züngelnden Flämmchen, die aus dem Holzscheit hervorbrechen. Sie leuchten oben strahlend hell mit weiß-orangener Farbe. Sie sind äußerst lebendig. Unten, nahe am Holz, erscheinen sie dagegen blau oder bläulich. Ich erlebe viel Licht und Wärme bz...
In diesem Artikel erläutere ich den Kern der hermetischen Naturkunde: die drei philosophischen Prinzipien Sulfur, Merkur und Sal.
Sie sind Codeworte für drei grundlegende Kräfte, die in jedem "Ding der Natur" innewohnen. Der spezifische Charakter jeder weltlichen Erscheinung erhält ihre Prägung durch die jeweilige Mischung dieser Drei.
Die Bezeichnungen stammen von den Worten Schwefel (Sulfur), Quecksilber (Merkur) und Salz (Sal) ab, haben mit diesen Stoffen aber grundsätzlich wenig gemein. Wir könnten allerdings sagen, dass in diesen Stofflichkeiten das Prinzipielle schon "recht schön” zum Ausdruck kommt: das expansiv Brennende im Schwefel, das vermittelnd Flüssig-Bewegliche im Quecksilber und das Feste, Strukturierte, das dem Feuer widersteht, im Salz.
Dennoch ist von Anfang an wichtig, die drei Prinzipien als Decknamen für Prozesse, als Ideenbilder, zu begreifen, die mit zunehmender praktischer Erfahrung konkretere erfahrungsmäßige Ausformung und Bestätigung finden.
Hier wil...
Alles im Universum entspringt der Einheit, ist von dem Einen durchdrungen und kehrt zum Einen zurück.
Dies ist Urgrund einer jeden Spiritualität z.B. des Advaita Vedanta, der Nicht-Zweiheit. Blieben wir in der Einheit, wäre kein wirkliches Sprechen und Unterscheiden möglich. Es braucht die Entzweiung, den Apfel vom Baum der Erkenntnis für jede echte Begegnung. Erst die Dualität schafft Voraussetzung für den Diskurs und das erkennende Denken.
Das Naturgesetz der Polarität wird in allen Kulturkreisen dargestellt. Wir finden es z.B. im taoistischen Symbol des Yin und Yang. Alles, was ist, enthält seinen Gegenpol oder erweckt diesen. Das Feuer ruft z.B. das Wasser hervor: Wir schwitzen, wenn uns heiß ist. Der heilkräftige Tee wird mit kaltem Wasser übergossen und dann aufs Feuer gestellt. Der milde Gurken-Joghurt (weiß und kalt) wird mit farbigem Pfeffer und roter Paprika (aus dem Feuer-Element) gewürzt etc. etc.
Welche weitere Beispiele fallen Dir aus dem Alltag ein?
Am Beispiel de...
Der Weißdorn Crataegus spec. ist ein wertvolles Herz-Tonikum. Wie der schöne, mit Dornen bewehrte Strauch in der Landschaft Schwellen schützt, so schützt er in unserem Leib die Herzkranzgefäße (und damit unser Herz).
Weißdorn-Hecken sind gute Kräuterplätze. Diese wachsen nämlich gerne an Übergängen. Die Hecke schafft solch “be-hagliche” Übergänge: von Garten zu Wildnis, von Wiese zu Garten, zwischen Weg und Feld usw.
Es heißt, das Wort "Hexe" komme von dem Wort "Hage-zusse" oder "Haga-zussa", einer Frau bei der Hecke, einer Kräuterfrau eben.
Der Hag vermag sogar anstelle von - zugegeben praktischen - Elektrozäunen als lebender Zaun zu funktionieren. Wächst die Hecke dicht, ist kein Durchkommen für Mensch und Tier möglich.
Ein uns vertrautes Märchen,“Dornröschen”, erzählt vom dieser undurchdringlichen Hecke. Dorn-Röschen - das ist ein gutes Bild für den im Frühjahr weiß mit rosa Staubbeuteln blühenden Strauch. Der Geruch der Blüten dieses Rosengewächses riecht allerdings etwas “fi...
In diesen August-Wochen blüht der Augentrost (Euphrasia officinalis, Sommerwurzgewächs) auf den Wiesen und Hängen. Aber nicht nur irgendwie - Nein! Die Magerwiesen, auf denen die Kühe weiden, sind übersät mit Augentrost. Augentrost - so weit das Auge reicht!
In diesem kurzen Artikel möchte ich zwei Erlebnisse mit dem Augentrost mit Dir teilen:
Zunächst fiel mir der Augentrost bei sonnigem Wetter, kurz nach Mittag, "ins Auge": Hell leuchtete mit das Weiß seiner Blüten - von der Sonne beschienen - entgegen.
Ein anderes Mal war ich zu Sonnenuntergang und kurz danach an dem gleichen Standort. Der Mond war eine schmale Sichel. Doch was ich da sah, ließ mich staunen: Die Wiese war über und über mit hellem Licht besät! Unfassbar schön leuchtete im Mondschein das Weiß der Augentrost-Blüten. Das Urbild von hellen Wesen wie Feen kam mir tief ins schlummernde Märchenbewusstsein.
Augentrost zeigt beide deutlich: Sonne UND Mond
Den Augentrost hatte ich schon lange zuvor "gelesen". Im Licht ...
Sommerzeit ist Sammelzeit für die langen kalten Wintertage. Besonders erfreut mich der aromatische Duft der Blut-Johannisbeere, Ribes sanguineum, aus der Familie der Stachelbeegewächse. Im Mai erscheinen die farbenfrohen Blüten, die bei Bienen und anderen, sehr beliebt sind.
Die Blätter verströmen einen intensiven, schmackhaften Duft nach Schwarzer Johannisbeere, der sich bei richtiger Trocknung der ganzen Blätter hervorragend hält. Mit ihren ätherischen Ölen gibt die Blut-Johannisbeere eine sehr gute Grundlage für einen aromatischen Kräutertee ab. Er ist seit Jahren einer meiner Winter-Lieblingstees zusammen mit Bärwurzblättern, Muskateller-Salbeiblüten und Johanniskraut.
Selbstverständlich können auch die Blätter der Schwarzen Johannisbeere, der Roten und Weißen Johannisbeere als Tee gesammelt und getrunken werden. Die Blut-Johannisbeere ist aber besonders aromatisch. Die Früchte, die später im Jahr erscheinen, esse ich auch sehr gerne. Das ist etwas ungewöhnlich, denn die Blut-Jo...
Im Garten einer Freundin wurde ich jüngst wieder fündig: Bienen mit roten Höschen! Das ist schon ungewöhnlich! Es freut mich jedes Mal, wenn ich voll beladene Höschen mit goldgelbem Pollen finde. Aber in knalligem Rot?
Auch der Sohn der Freundin hatte es Tag zuvor bemerkt. Da wurde mein Interesse wieder geweckt. Ich hatte im vergangenen Jahr eine Biene mit roten Höschen gesehen und darauf in einer Dokumentation über die Gärtnerei Rieger-Hofman - die Saatgut von Wildblumen- und Gräsern verkauft - gesehen, welche Pflanze daran "schuld" ist. Und vergessen...
Dann, im Gespräch, fiel es uns doch wieder ein! Eine der besonderen und schönen Wildpflanzen auf den sommerlichen Wiesen: die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)! Sie hat orange-roten bis intensiv roten Pollen. Ich verbinde viele schöne Erinnerungen mit dieser Wildblume. Liebevoll nannte meine Großmutter mütterlicherseits diese Pflanze "Muttergottes-Kissen". Sie duftet zart und ist herrlich weich. Ja, oftmals blüht sie auch schon ...
50% vollständig
Erfahre, was für dich dabei ist! Trag dich hier ein und erhalte erste Einblicke in das einzigartige Akademie-Programm!
Schon mit dabei: der MEISTERKURS PLANETENKRÄFTE!