Saturnkräfte Teil 1 - Einleitung

planetenkräfte Nov 26, 2023

Zu den sieben Urbildern gehören die Himmelslichter Sonne und Mond, sowie die Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Dabei ist Saturn der erdfernste, mit bloßem Auge sichtbare Planet. Diese Sieben sind Decknamen für innere und äußere Bilder. Das Bedeutungsfeld “Saturn” will ich in diesem Artikel aufschlüsseln. Dabei streifen wir als Themenfelder u.a. das Erd-Element, starke Gift- und Heilpflanzen, sowie den Tod irriger Vorstellungen vom Selbst als Initiationsgeschehen.

 

Für das Verständnis der Saturnkraft am “äußeren Ende der Skala” ist es hilfreich, die Zahl Sieben kurz zu bedenken: Sie begegnet uns z.B. in den sieben Tagen der Woche, als siebenstufige Tonleiter in der Musik und den sieben Farben des Regenbogens. Die Sieben “rundet” sich in der Acht. Nachdem Auftreten sieben verschiedener, charakteristischer Qualitäten, schließt sich der Kreis mit der achten Qualität: Der achte Ton der Tonleiter ist  z.B. wieder dem ersten gleich, nur eine Oktave höher (lat. octavus, “der achte”). 

Von meiner Oma kenne ich noch die Redensart “in acht Tagen”. Heute würden wir vermutlich “heute in einer Woche” sagen. Das Zahlen-Symbol der Acht zeigt dieses In-Sich-Kreisen an. Das mathematische Symbol der liegenden Acht bezeichnet sinnigerweise die Unendlichkeit. 

 Mit der Saturnkraft erreichen wir einen Schwellen-Moment. Besonders anschaulich wird diese Vorstellung am Bild der Sanduhr: ein Oberes ist mit einem Unteren durch ein feines “Nadelöhr” verbunden. Wie im letzten Beitrag (12/2021) näher ausgeführt, zeigt dies die zweifache Natur allen Seins: die “himmlischen” Bereiche der ewigen Ideen auf der einen; die vergängliche, irdische Welt der Manifestationen auf der anderen Seite. In vielen Bildwerken, z.B. in einer Zeichnung aus dem 16. Jahrhundert (Triumph der Zeit, Petrarca), wird Saturn mit einer Sanduhr dargestellt. 

 

Saturn - Hüter der Schwelle

Wesentlich häufiger jedoch wird Saturn als Schnitter mit Sichel dargestellt. Die Sichel verweist auf das Bild der Ernte, des Einbringens der Feldfrüchte. “Wir ernten, was wir säen”, ist ein Motto, das recht gut zur Saturnkraft passt. Gleichzeitig ist damit klar, dass etwas - in diesem konkreten Fall das Getreide - zu Ende gekommen ist. Darauf komme ich weiter unten noch ausführlicher zu sprechen.

Der Mond - astronomisch der Körper mit größter Nähe zur Erde -  bildet eine polare Kraft zum erdfernen Saturn. Beiden gemeinsam ist die Position an einer Schwelle: Das Urbild Mond ist mit Geburt, mit Fruchtbarkeit, dem Keimen, dem Eintritt ins Leben verbunden; Saturn dagegen steht für Tod und Sterben, Kargheit, die Schwelle zum Geistigen, zur jenseitigen Welt. 

Unzählige Kunstwerke zeigen ihn über Jahrhunderte hinweg als Sense schwingenden Knochenmann, uns Menschen, an die Vergänglichkeit mahnend. Es ist daher verständlich, dass diese Planetenkraft zu den weniger geliebten gehört. Und doch findet sich gerade hier eine der zentralen Lektionen für uns: das Erkennen der wahren geistigen Beheimatung des Menschen und damit zugleich das Überwinden der Angst vor dem leiblichen Tod.

 

Saturn ist also die Schwelle, welche jede Idee, jedes Geistige überschreiten muss, um stofflich, materiell, verkörpert zu werden. Mit ihrer Stoffwerdung wird sie von der Zeit ergriffen und vergänglich. Saturn, der Knochenmann mit Sense oder Sanduhr, ist demnach auch Hüter der Zeit.

 Etymologisch können wir uns einem Verständnis der Saturnkraft in der Anfangssilbe “sat” nähern. “Sat” oder “sattva” bezeichnet im Indischen - das wie das Deutsche zur Familie der indogermanischen Sprachen gehört - “das Seiende”. “Saturn”, das ist das Beständige, das Materielle, das Fixe: In grauen Betonklötzen, wüsten Gegenden, Trockenheit, Kargheit, Sturheit, Geiz u.a. tritt uns diese lebensfeindliche Kraft entgegen. Sie bildet damit einen äußersten Gegensatz zu dem, was wir als Urbild der Sonne kennen.

In der griechischen Mythologie wird dieses Wesen “Kronos” genannt und zeigt als Kinderfresser ein grausames Gesicht. Einzig sein Sohn Jupiter kann von Rhea, seiner Gattin, in einer Ziegenherde versteckt und so vor dem Vater gerettet werden. Kronos, so berichtet die griechische Mythologie, ist Sohn von Himmel (Uranos) und Erde (Gaia), also ein “altes Wesen”. Unser Zeitwort “chronisch” geht auf ihn zurück.

 Im Osten wird diese Urkraft als “Mahakala” (sanskr.: maha = groß, kala = Zeit / schwarz) verehrt und ist von den Höhen Tibets, über China, Indien, Korea, Vietnam bis hin zu Japan (unter dem Namen Daikokuten = Großer Schwarzer) den Menschen bekannt. Besonders die ursprünglichen Darstellungen sind Furcht erregend und “schrecklich”. 

Interesse? Komm in Kontakt: https://www.christophpollak.org/grundlagen 

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